Stillers Dachboden
  Heimsuchung, Wasser
 




Ca. 170 Seiten, Din A5
Veröffentlichung: 2008


Die Geschichte verläuft in etwa so: Eine der Figuren des ersten Buchs schmeißt eines Tages alles hin -wobei 'alles' nicht mehr allzu viel bedeutet, da seine Freunde inzwischen die Kleinstadt verlassen haben und seine Freundin auch schon vor einer Weile ihre Koffer gepackt hat. Er macht sich also auf die Suche nach dem, was man zum Leben braucht, und fühlt sich bald verlorener als je zuvor.

Hier ein kleiner Auszug:

"Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen. Wie es weiter ging? Wie so etwas eben weitergeht. Es bleibt nur ein Gedanke zurück:

Der Vorschein des Anderen, die Ahnung des Möglichen überschattet jedes Ereignis; in jedem flüchtigen - aber vielleicht doch eine halbe Sekunde zu langen - Blick einer schönen Frau, die vorbeigeht, in jedem Bericht über paradiesische Strände, an jeder Kreuzung, mit jeder Wendung des Kopfes können tausend Welten liegen –besonders wenn man jung ist. Was soll man tun, wenn man einen Menschen kennen lernt, der einen so viel besser zu verstehen scheint, oder auch nur ganz ohne Worte eine so viel größere Anziehungskraft auf einen ausübt als der Partner? Was soll man tun, wenn man sich dabei ertappt das Auto, das Haus oder den Beruf eines Freundes zu beneiden? Dieses weiße Rauschen auf dem ohnehin schon unklaren Bild der eigenen Zukunft kann einen Wahnsinnig machen –manchmal wahnsinnig genug, um seinen Job zu kündigen und auf gut Glück an Annas Tür zu klingeln, manchmal wahnsinnig genug, um Mela in eine Welt zu folgen, die man weder versteht, noch betreten will. Warum es bei manchen Männern nur um Frauen geht? Vielleicht, weil sie keine andere Befriedigung kennen, von der sie sich in den wilden Tanz der Hoffnungen und Enttäuschungen ziehen lassen. Einer Verheißung zu folgen kann Mut heißen; auf seinem Weg zu bleiben kann Kraft bedeuten; alles kann alles Mögliche sein. Was ist zu tun, wenn es einem sowohl an Mut, als auch an Kraft fehlt? Wo ist der Wert von Beständigkeit, Flucht, Wagnis, oder der Fügung in Gleichförmigkeit? Wo ist die Bedeutung in dem Leben, das man führt? Zufriedenheit wird zu Tristesse, Glück zu Trauer; es scheint kein Patent zu geben. Vermutlich bleibt einem nichts anderes übrig, als in jedem flüchtigen - aber vielleicht doch eine halbe Sekunde zu langen - Blick einer schönen Frau, die vorbeigeht, in jedem Bericht über paradiesische Strände, an jeder Kreuzung, mit jeder Wendung des Kopfes zu versuchen, nicht ohne Mut oder Kraft zu sein, sein Rückgrat zu strecken und mit erhobenem Haupt stehen zu bleiben, oder weiter zu gehen.
 
Wahrscheinlich wird alles leichter, wenn man erkennt, dass man letztlich keiner Instanz Rechenschaft schuldig ist, außer sich selbst, außer seinem Gewissen. Wenn man in den Spiegel schaut oder mit seinen Gedanken allein im Bett liegt, dann hört man manchmal sein Gewissen sprechen. Das Gefühl der Reue zu kultivieren und sich davon antreiben lassen zu können, damit man in Zukunft Entscheidungen trifft, mit denen man leben kann, das Gefühl der Selstzufriedenheit zu kultivieren, damit es einem die Ruhe gibt mit seinen Entscheidungen zu leben und das Gefühl jedes Gefühls zu kultivieren, damit es einem Gründe gibt Entscheidungen zu treffen, das scheint am Ende dieser Geschichte als Rat übrig zu bleiben, den man Jan Fink mitgeben möchte, wenn er seinen Weg fortsetzt."

 

 
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